Auch wenn sich viele Menschen noch daran stören, im Projektmanagement werden Menschen, besser gesagt die Mitarbeiter eines Unternehmens, als Ressourcen bezeichnet.
Es scheint für sie etwas befremdlich oder der Begriff aus einem unbekannten Grund herabsetzend. Aber in der betrieblichen Planung oder dem Management geht es bei strategischen Entscheidungen einfach nur darum, mit abstrakten Begriffen komplexe Situationen besser darstellen zu können. Menschen sind dann Zugaben oder Hilfsmittel wie Software, Maschinen oder Materialien.
Warum Mitarbeiter Ressourcen sind
Mitarbeiter sind nicht nur irgendeine Ressource, sondern die wichtigsten und wertvollsten Ressourcen, die ein Unternehmen überhaupt hat. Allgemein gesprochen sind Ressourcen ja Quellen, die wir einsetzen, um unserem Ziel näherzukommen. Neben materiellen Ressourcen wie Rohstoffen gibt es auch immaterielle Güter wie Fachwissen beispielsweise.
Im Personalwesen dreht sich alles um die menschlichen Ressourcen, Human Resource. Damit ist die Summe aller menschlichen und personellen Ressourcen gemeint, also alles das, was Mitarbeiter dazu beitragen können, dass die Zielerreichung eingehalten wird. Dabei geht es nicht um einen Wert als Zahl, sondern eher um qualitative Faktoren wie Erfahrung, aber auch Zufriedenheit und Motivation fließen in die People’s Work ein.
Zukunft des Personalbereichs sind People-Produkte
In der Vergangenheit ging es im Beruf meist nur um einen möglichst sicheren Arbeitsplatz und ein Gehalt, mit dem man zufrieden war. Aber durch die Veränderungen der Generationen Y und Z sowie den akuten Fachkräftemangel hat sich dies geändert. Im Personalbereich hat es dazu geführt, dass Unternehmen mitarbeiterorientierte Angebote und Lösungen aufstellen und sich daran gewöhnen müssen, anhand ihrer Unternehmenswerte von Bewerbern bewertet zu werden.
Als oberstes Ziel in wirtschaftlich arbeitenden Unternehmen gilt immer noch die Erwirtschaftung von Umsatz. Dafür benötigen Unternehmen aber qualifizierte und glückliche Mitarbeiter, denn nur so ist der zukünftige Geschäftserfolg abgesichert. Mitarbeiter sind unter dieser Entwicklung stärker als Ressource anzusehen, als betriebswirtschaftliches Kapital sowie ein wichtiger Teil des gesamten Kreislaufs.
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Ein gutes Personalwesen zeichnet sich heute durch emotionale Werte, Respekt für jeden Einzelnen und ein gemeinschaftliches Miteinander aus, in dem sich jeder wohlfühlt. Ein positives Klima stärkt Gesundheit, erhöht nachweislich die Produktivität sowie Leistungsbereitschaft und trägt zum guten Arbeitsklima bei. Diese Aspekte gehören zu den neuen Kriterien, nach denen Bewerber ihren neuen Arbeitgeber auswählen.
Längst haben Unternehmen erkennen müssen, dass Bewerbergespräche ein Baustein von mehreren Phasen der Personalauswahl sein sollen, statt das Maß aller Dinge. Jeder Mitarbeiter zählt, nicht nur die Mathe-Einser. Wie gut die Beziehung zwischen Arbeitgebern und Mitarbeitern funktioniert, zeigt sich insbesondere in schwierigen Zeiten und nicht auf alten Schulzeugnissen.
Interne und externe menschliche Ressource
Auf Unternehmensebene werden Ressourcen im Allgemeinen unterteilt in Personal-, Sach- und Finanzressourcen. Für die Personalplanung sind aber vor allem die Ressourcen des einzelnen Mitarbeiters wichtig. Diese werden zwischen intern und extern unterschieden.
Interne Ressourcen, auch als persönliche Ressourcen bezeichnet, sind einer bestimmten Person zugeordnet und werden intrinsisch, also von innen, beeinflusst. Dazu gehören unter anderem die eigenen Werte, die Erfahrungen, Bildung, Charakter, Interessen und Fähigkeiten.
Externe Ressourcen umfassen Dinge, auf die der Mitarbeiter keinen direkten Einfluss hat. Sie werden von außen gesteuert und in drei Unterkategorien eingeteilt:
- Soziale Ressourcen sind das persönliche Netzwerk einer Person. Hier gehören die Personen in der Umgebung zu, aber natürlich auch Familienmitglieder, der Partner, Freunde, Nachbarn und Kollegen. Die guten Beziehungen in einem großen Netzwerk können Chancen entstehen lassen und sind daher als Ressource zu definieren.
- Materielle Ressourcen sind greifbar und stehen im Zusammenhang mit dem Unternehmen. In der Wirtschaft wären das etwa Betriebsmittel, da sie als Werkzeug für die Durchführung von Projekten dienen. In diese Kategorie gehören Maschinen, Grundstücke, Materialien, technische Geräte und vieles mehr, also alles Dinge, die die Arbeit eines Mitarbeiters überhaupt erst möglich machen. Auch Finanzmittel wie Geld und Vermögen sind hier zu finden.
- Infrastrukturelle oder institutionelle Ressourcen sind unter anderem eine gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ausreichend Parkplätze, eine verlässliche Internetverbindung oder die Ausstattung des Arbeitsplatzes. Sie haben, wie die anderen Kategorien auch, einen hohen Einfluss auf die Leistung der Mitarbeiter.
Die individuellen Einsatzfähigkeiten der Ressource Mensch kann als Schwäche und zugleich als größte Stärke angesehen werden. Dabei darf im Planungsprozess aber das Menschliche nicht verloren gehen. Jeder Einzelne kann auf sein Portfolio an persönlichen Ressourcen zurückgreifen und das Know-how oder seine Soft Skills fürs Unternehmen gewinnbringend einsetzen.
Faktor Mensch ist Schlüsselelement für Erfolg von Unternehmen
Menschen sind unerlässlich, wenn es um den erfolgreichen Einsatz von immateriellen und materiellen Ressourcen geht. Sie sind das Schlüsselelement und der wichtigste Einflussfaktor. Jeder Mitarbeiter hat eigene und individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sich in Projekten einsetzen lassen. Es ist daher sinnvoll, den Mensch als Ressource zu benennen, denn so lassen sich seine Fähigkeiten völlig neutral und wertfrei in entsprechenden Projektphasen einsetzen.
Für Personalbereiche bedeutet das, sie müssen ihre Dienstleistungen als Produkte gestalten, die sich stetig verbessern lassen. Es geht heute darum, People-Produkte entwickeln und liefern zu können. Das erwarten moderne Belegschaften auch von ihrer HR-Abteilung, denn mit diesem vollkommen neuartigen Verständnis werden sie stärker wahrgenommen und ihre Bedürfnisse vermehrt bei Entwicklungen berücksichtigt.
Die Zukunft wird geprägt sein von einer produktgesteuerten Personalarbeit, mit:
- Entwicklung und Betrieb von People-Produkten
- Beratung von Führungskräften über das neue Führungsverständnis und
- Unterstützung der Mitarbeiter
Fazit
Der Grund, Menschen als Ressource zu definieren, erlaubt es Personalabteilungen, Mitarbeiter als wertgeschätzte Quelle für Fähigkeiten zu betrachten. Sie lassen sich so in betriebliche Planungsprozesse einbinden und kalkulieren. Im persönlichen Gespräch sollten Führungskräfte aber auf den Begriff verzichten, um dem Gegenüber nicht das Gefühl zu geben, sie wären nur Mittel zum Zweck.